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Betrachtung zu "Info über echte und falsche Mondkalender"

Nachdem mir die site (link siehe unten) alle Jahre wieder unterkommt und einige fundamentale Kritikpunkte an der Konstellationsforschung nach Maria Thun auftut: Hr. Aquarius bezieht sich hier lt. seiner - mit Sicherheit langjährigen und penibelsten Forschungsarbeit - auf astrologische Gegebenheiten die dem aus meiner laienhaften

Sicht nicht so sind; denn, der Ansatz Maria Thuns war nie ein astrologischer, immer ein empirisch-geisteswissenschaftlicher und der Zugang Rudolf Steiners kein wissenschaftlicher sondern ein anthroposophischer, man könnte sagen er hatte ein sehr erweitertes und trotzdem kausal kaum erschütterliches Weltbild. Darüber kann man natürlich diskutieren, ob es durchgängig Sinn macht die Wirklichkeitserkenntnis auf erforschte Fakten (historisch betrachtet sehr temporäre Fakten) zu betten oder "spirituell" anmutende Wege wie den anthroposophischen geht. Es ist nicht jedermanns Sache augenscheinlich "zusammengeträumte" Erkenntnisse als relevant anzuerkennen, für andere doch (siehe zb. Besant-Leadbeater, "Okkulte Chemie", 1909, oder Karl von Reichenbach: "Die Pflanzenwelt in ihren Beziehungen zur Sensitivität und zum Ode", Wien, 1858 ) und landen dann glatt noch einen Zufallstreffer nach dem anderen.

Wichtig im Zusammenhang mit dem Thunkalender erscheint mir dabei die Grundhaltung, Fr. Thun empfindet sich als demütige Beobachterin und hat wohl - nicht zuletzt durch die steinersche "Befruchtung", die in dieser Zeit - um 1920 - aus heutiger Sicht eine der letzten, gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch nachhaltig harmonisierenden Interventionen in den Weltkriegswirren bedeutete und noch heute in unserem Sinne, nicht nur in und durch die gute Frau Thun wirkt - dadurch einen anderen Anspruch als Hr. Aquarius mit seinem eher neuzeitlichen Aliegen die Dinge auf Basis seiner Kenntnisse in Richtung Wahrheit zu vermessen. Dieser Wahrheitsbegriff - unser heutiger Wahrheitsbegriff welcher rückläufig logische Schritte vom Phänomen zur determinierten Grundannahmen (oft eine Beobachtung ala Stein fällt runter) bedingt - wird ja heute bereits von 2 Seiten eingekreist. Nehmen wir die Quantenphysik als zukünftige Wahrheit an, widerspricht diese in vielen Aspekten diamentral unserer Auffassung des Weltenlaufs, aber auch von historischer Seite zeigt das menschliche Forschungsansinnen, das bis in die Zeit der Industrialisierung (und Freuds) im Kollektivwissen mit all seinen tradierten "Märchen" und Mythen wurzelte (äußerst erfolgreich erst ab dem Zeitpunkt der Befruchtung durch die arabische Kultur, könnte man sagen) - und immer einen sideaspect mitinkludierte den wir heute in normierten Systemen wie Gott, Metaphysik, Esoterik, etc in der kulturellen Abstellkammer verstaut oder schon entsorgt haben. Es geht um die Summe der wirkenden Substanzen im Raum, wie mir erscheint. Und die lässt sich weder an der Decke dieses Raums noch in der Bodenzusammensetzung "finden", aber in der respektvollen Beobachtung, im Teilnehmen werden wir mitwirksam in der Summe. Dahingehend zielt der ganze biologisch-dynamische Ansatz, wie auch in der Permalkultur, ab. Auf ein befruchtendes Miteinander und gerade in der Applikation "Landwirtschaft" wird diese Grundhaltung entschieden tragend - mitunter für die kommenden Generationen - weil hier immerwährend Leben entsteht. Rudolf Steiner war sich dessen vor 100 Jahren sehr deutlich bewußt, hat volks- man könnte sagen zielgruppennahe Bilder verwandt um diese Grundhaltung zu fördern. Und Glaube ist ein zentrales Motiv in unserer Methodik. Wir müssen glauben an das was wir tun, das bindet uns an ein - dem subjektiven Eigeninteresse - übergeordnetes Ziel das, wie uns heute überhaupt nicht mehr einleuchten will, NICHT definiert sein muß und von daher ist dieses "Denkmodell" (wir könnten ruhig Denkschule sagen) rundum kompatibel zu jeglichem Anwendungsfall wie zb. Ökonomie, Gesellschaftsentwicklung, etc. Dh. heißt nicht, daß es schlüssig in einem anderen Denkmodell ala Rationalismus ist oder sein muß auch wenn versucht werden muß es aus Vermittlungsgründen dahingehend zu übersetzen/formulieren.

Maria Thun spricht seit Jahrzehnten in jeder Auflage des Kalenders den Beobachtungsgeist des Anwenders an, bittet um Rückmeldung von Erkenntnissen der Anwender und so wuchs sich die Konstellationsforschung nach Maria Thun über 40 Jahre zu einer Instanz zusammen die Hr. Aquarius uU. aus seinem Blickwinkel nicht umfassend genug betrachten kann oder möchte. [ein Reflex auf aquarius]