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poem (~1997)

    Vieles, das zur Glut mich bringt,
    mit Armen, eiskalt und knöchern mich umschlingt,
    das mich dem Unglück so verbunden  macht,
    vieles, das mich zornig macht;
    birgt keinerlei ersichtlich Grund dafür,
    nicht ansatzweise erklärt mir hier,
    mein Intellekt, warum ich handle wie ein Tier.

    Zu dumm erscheints mir dann zu oft,
    ich schluck es runter,
    und dann, ganz unverhofft
    neuerlich

    ein solch Begeben,
    immer wieder sind da Gründe,
    die ich nur allzu gern verstünde;

    denn dies zu nehmen, als Dienst am Nächsten,
    scheint mir nur im Denken zu bestehn.
    Emotionen, unendlich wichtig,
    machen hier mein gut sein nichtig,
    nur der Einklang scheint hier tragbar,
    zwischen dem was ist und dem was sagbar.

    Woher nun kommt das unverstandne,
    mag`s ein Sprung in der Vertrautheit sein?
    Nicht berechenbar zeigen sich die Dinge,
    das Leben, mit dem ich täglich ringe.

    Zwietracht birgt hier mein Seelenleben,
    abseits von Geben oder Nehmen,
    von berechenbar und das was ist annehmen;
    so weit entfernt von Harmonie
    und so erschreckend nah an Schizophrenie,
    wenn Groll emporsteigt wo ich helfen sollte;
    und Entrüstung wach wird,
    über Taten andrer, die nur zu oft die eignen sind.

    Ich schleife Linsen aus meinen Schwächen,
    durch die ich andre fokusiere;
    doch zu erschaffen einen Spiegel,
    um den Blick auf mich zu richten,
    das ists scheinbar,
    was ich nicht kapiere.